
Technische Daten
Länge der Schleuse: 190m
Breite: 24 m
Tiefe: 9 m unter MTnw.
Die Schleuse kann immer genutzt werden
Die Schleuse führt in den „Neuen Fischereihafen“. Im Fischereihafen liegen die Fischauktions- und Produktionshallen der Cuxhavener Fischindustrie, die leider an Bedeutung verloren haben.
In der Schleusenkammer sind drei Tore installiert, von denen jedes etwa 350 Tonnen wiegt. Diese Tore haben eine Breite von 6 Metern, eine Höhe von 17 Metern und eine Länge von 26 Metern. Zwischen dem Außen- und dem Binnentor bietet die Schleuse eine Nutzlänge von 192 Metern.
Das Binnentor ist um anderthalb Meter niedriger als das Mittel- und das Außentor, die gleichzeitig den Hochwasserschutz für den Hafen gewährleisten. Die Schleuse verfügt über eine Durchfahrtsbreite von 25 Metern. Der Boden der Schleuse befindet sich 15 Meter unterhalb des umliegenden Geländes und liegt 9,5 Meter tiefer als der mittlere Tide-Niedrigwasserstand.
Durch das Mitteltor lässt sich die Schleuse in zwei kleinere Kammern mit Längen von 90 und 96 Metern unterteilen. Die Anordnung eines Mittelhauptes ist bei Seeschleusen eher unüblich. Diese Lösung bietet in Cuxhaven jedoch erhebliche Vorteile. Üblicherweise wird ein Hafen durch Doppelschleusen (zwei nebeneinander liegende Kammern) gesichert, um jederzeit eine Zufahrtsmöglichkeit zu gewährleisten, falls ein Schleusentor ausfällt. Eine solche Anlage benötigt jedoch viel Platz, der hier nicht zur Verfügung steht, und ist zudem kostspielig. Daher wurden hier beide Kammern hintereinander angeordnet, was bereits den Bedarf an einem Schleusentor reduziert.
Einzelne Schiffe werden in einer kleinen Kammer geschleust. Dies spart Zeit und insbesondere Wasser. Da der Wasserstand im Neuen Fischereihafen möglichst auf dem Niveau des normalen Tidehochwassers gehalten werden soll, geht bei jeder Schleusung Wasser verloren, wenn der Außenwasserstand niedriger ist. Da das Hafenbecken keinen natürlichen Zulauf hat, muss der Verlust bei Tidehochwasser wieder ausgeglichen werden. Sollte das Tidehochwasser über längere Zeit nicht die üblichen Werte erreichen, wird Wasser in den Hafen gepumpt.
Der entscheidende Grund für die Anordnung des Mittelhauptes besteht jedoch darin, dass die Betriebssicherheit der gesamten Anlage dadurch gesteigert wird. Denn selbst wenn ein Tor beschädigt ist oder gewartet werden muss, kann der Schleusenbetrieb weiterhin aufrechterhalten werden. Selbst im Falle eines gleichzeitigen Ausfalls von zwei Toren bleibt der Wasserstand im Hafenbecken stabil.
An der Südseite des Schleusenbeckens befindet sich der Befehlsstand des Schleusenmeisters. Eine Plattform in 10 Metern Höhe ermöglicht eine freie Sicht auf beiden Seiten. Von einem Stehpult aus können die Schleusentore betätigt, Signale gegeben und Schranken gesteuert werden.
Des weiteren befinden sich einige Schiffsausrüster im Bereich des Hafens, die dort die Ausrüstung für Trawler, Logger und neuerdings auch Offshore-Versorger vornehmen. Massengüter wie z.B. Steine aus Norwegen, Schrott und Dünger findet am östlichen Ende des Hafens statt. Dort sind auch die Cuxhavener Kühlhäuser.